Tastsinn und Berührung: lebenswichtig und weit mehr als nur Händchenhalten

von Barbara Daniel-Leppich

Ampel

Mehr Zeit für Zärtlichkeit: Hand-in-Hand miteinander spazieren gehen, sich in den Arm nehmen, sanfte Streicheleinheiten genießen … 

Warum berühren und berührt werden das ganze Leben lang eine zentrale Rolle für die gesunde Entwicklung des Menschen  spielt, und was dabei körperlich und emotional abläuft, lesen Sie im folgenden Beitrag.

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Schon in der siebten Schwangerschaftswoche reagiert der heranwachsende kleine Mensch auf Berührung – lange bevor er schmecken, riechen, hören oder sehen kann. Als Menschen verfügen wir über besondere, für Berührung empfängliche, „Antennen“ – sogenannte C-taktile Fasern in der Haut. Über diese werden Berührungsreize als elektrische Informationen weiter direkt in entsprechende Bereiche im Gehirn geleitet.

Infolgedessen kann unmittelbar eine ganze Reihe weiterer Reaktionen ausgelöst werden, z. B.: 

  • Ausschüttung bestimmter „Wohlfühl-Botenstoffe“ wie Transmitter Serotonin und Dopamin
  • Freisetzung des als „Kuschel- und Bindungshormon“ bekannten Oxytozin
  • Senkung von Stresshormonspiegel und Blutdruck 
  • Aktivierung von schmerzlindernden Belohnungsmechanismen im Gehirn
  • Erleben von körperlicher und psychischer Entspannung und Erholung.

Auch in der therapeutischen Begleitung von Klienten kann über den sorgfältig erwogenen Einsatz und die Anleitung zur Berührung häufig eine Veränderung der bestehenden Beschwerden eingeleitet werden. Arbeit mit Berührung ist beispielsweise ein zentraler Bestandteil der Craniosacral-Therapie oder kann auch im Rahmen der Arbeit mit dem Nervensystem innerhalb der körperbezogenen Traumatherapie Somatic Experiencing (SE)® Anwendung finden.

Den vollständigen Artikel mit dem Titel „Die Macht der Berührung" der Wissenschaftsjournalistin Angelika Friedl in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift bild der wissenschaft finden Sie hier.

Aktuelle Erkenntnisse über die Berührungswahrnehmung auf Gehirnebene konnten die Forscher um Privatdozent Dr. Burkhard Pleger, Neurologe an den Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannsheil in Bochum, in einer Studie gewinnen. Hier können Sie die spannenden Ergebnisse, die am 25.11.2019 im Presseportal der Ruhruniversität Bochum veröffentlicht wurden, nachlesen.

 

 

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